Kulinariktrip nach Barcelona
Letzten Dezember durften Esther Gurtner (Pâtisserie), David Füger (Service) und André Kneubühler (Küche) als Kategoriensieger ihren Award der marmite youngster selection 2019 entgegennehmen. Neben weiteren exklusiven Preisen winkte eine Reise im Privatjet nach Barcelona mit Lunch in einem der weltbesten Restaurants.
Mit einem schicken Privatjet von Fly Zuum flog das Trüppchen in Begleitung von Verleger Thomas Abegg in die Hauptstadt Kataloniens, um sich dort einen Tag lang kulinarisch verwöhnen zu lassen. Als Erstes folgte ein Streifzug durch die historischen Hallen des Mercat de la Boqueria unter der kundigen Führung von Mariona Esteban von A Taste of Spain. Der Markt, der direkt an den Ramblas liegt, gilt als einer der schönsten Barcelonas. Auch wenn dieser zu einem Touristenmagnet geworden ist, tätigen nach wie vor viele Einheimische hier ihren täglichen Einkauf. Als Auftakt liess Mariona Esteban an der Pinoxto Bar – die heissgeliebte Anlaufstelle der Einheimischen – einen starken Espresso mit etwas Milch, ein sogenannter Cortado und das typische Frühstücksgebäck namens Xuixo servieren. Gestärkt machte sich das Trüppchen danach auf, die vielfältigen Gerüche und Eindrücke einzusaugen. An einem Stand liess die Foodguide Pata Negra und diverse Schaf- und Ziegenkäse aufschneiden. Ein paar Schritte weiter gab es eine Selektion köstlicher Oliven bei der Olivenhändlerin ihres Vertrauens. Auch nicht fehlen durften die Bunyols Bacallà, frittierte Stockfischbällchen mit Kräutern.
Danach war es bereits Zeit, sich auf den Weg zum Restaurant Tickets zu machen. Nach einem Spaziergang bei strahlendem Sonnenschein durch die malerischen Gassen Barcelonas, erreichte das Grüppchen das Lokal.
Das Tickets ist eines der fünf Restaurants im El-Barri-Quartier, die von Albert Adrià und den Gebrüdern Iglesias lanciert wurden. Das Lokal ist bunt und fröhlich eingerichtet, bisweilen gar mit einem leicht skurrilen Touch. Die Leuchtschrift beim Eingang erinnert an die Abendkasse eines Zirkus aus vergangenen Tagen. Daher auch der Name: Tickets. Diese sind hier durchaus notwendig, denn ohne Tickets, sprich ohne Reservation, geht rein gar nichts und man kriegt keinen Platz an einem der begehrten Tische.
All jene, die sich einen Tisch ergattert hatten, standen bereits erwartungsvoll vor dem Lokal. Pünktlich um 13 Uhr wurde die Kordel, die ebenfalls an eine Zirkusmanege erinnert, entfernt. Die Show konnte beginnen.
Die marmite youngsters, Foodguide Mariona Esteba und Verleger Thomas Abegg wurden zu ihrem Tisch in organischer U-Form geführt. Eine äusserst clevere Tischform, da die Kellnerinnen und Kellner so die Gäste frontal bedienen können. Mit köstlichen Tapas und auserlesenen Weinen.
Die auf Tapas basierende Autorenküche, die direkt vor den Augen der Gäste zubereitet wird, ist eine Hommage an die legendären Gerichte, die im Restaurant El Bulli von Ferran Adrià kreiert wurden. 16 überraschende und extravagante Tapas servierte die überaus sympathische Crew, darunter etwa eine Olivensphäre, wie sie schon zu Zeiten des El Bulli aufgetischt wurde. Optisch wirkt die Sphère wie eine grosse, grüne Olive. Im Gaumen zerplatzt sie unter Druck und gibt die intensiven Aromen frei. Nach dieser Ouverture ging es in einem zügigen, aber doch entspannten Rhythmus weiter. So sah die Tapas-Abfolge aus:
Tapa 1: Grüne Olivensphäre
Tapa 2: Weisse Sardelle mit Piparra-Jus.
Tapa 3: Makrele, mit Wagyu-Beef umwickelt, dazu Focaccia mit Tomate.
Tapa 4: Eine köstliche Amélie-Auster.
Tapa 5: Akribisch geschnittene Calamar-Stückchen mit Meerrettichschaum und gepufftem Getreide.
Tapa 6: Ein hohles Grissini, ummantelt mit Wagyu-Schinken.
Tapa 7: Roulade mit Foie gras, geräuchertem Hering und Nori-Blättern.
Tapa 8: Nordic Landscape mit mariniertem Rindfleisch, geräucherter Frischkäsecrème und Essigpuder.
Tapa 9: Frittierte Kartoffelpuffer, gekrönt von einer Pouletcrème mit Mayonnaise und Estragon.
Tapa 10: Das Stargericht vom letzten Jahr, eine Passionsfrucht, gefüllt mit grillierten grünen Erbsen und Poulet-Jus, zum Auslöffeln.
Tapa 11: Grillierte Kingscrab, serviert mit einem Lattichsalat und Mayonnaise.
Tapa 12: Am Tisch aufgeschnittenes Wagyu-Beef, serviert mit Pommes-Kissen und Senf.
Dann hiess es Vorhang auf für die süssen Tapas: Das erste Dessert machte Rosenliebhaber glücklich. Jeder Gast erhielt eine rote Rose, auf der eine rote Sphère thronte. Diese bestand aus Rosenwasser, Litchi und Himbeere. Danach folgte ein kleiner Blaubeeren-Kuchen. Als Zwischengang gab’s Käse. Optisch kam dieser wie ein Tomme daher, in Tat Wahrheit war der angebliche Käse jedoch ebenfalls süss und luftig. Der krönende Abschluss war ein Eisschoggitörtli.
Über all diesen wunderbaren Tapas waren dreieinhalb Stunden in Windeseile vergangen. Anschliessend gewährte Xavi den marmite youngsters einen Blick hinter die Kulissen von vier weiteren spannenden Restaurants der El-Barri-Gruppe. Nach einem Gin Tonic war es bereits wieder Zeit für den Transfer zum Flughafen, wo der Privatjet von Fly Zuum für die Gäste bereitstand. «Es war ein tolles unvergessliches Erlebnis», so David Füger ganz begeistert. Esther Gurtner pflichtete ihm bei: «Fantastisch war’s!» André Kneubühler meinte dazu: «Dem kann ich mich nur anschliessen.»
Text: Bernadette Bissig
Bilder: Lukas Lienhard
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