Valentino Cairati

aus dem Restaurant zum alten Löwen, Zürich,
mit dem Rezept «Schnecken mit Aussicht»

Es sind Hunderte. Oder vielleicht sogar Tausende? So viele Weinbergschnecken aufs Mal hat Valentino Cairati jedenfalls noch nie gesehen. Der Jungkoch mit Foodblog, Youtube-Channel und einem eigenen kleinen One-man-Business versucht immer das zu tun, was andere nicht wagen würden. Als er im vorgegebenen Wettbewerbswarenkorb Schnecken entdeckte, war für ihn sofort klar: Ab nach Elgg auf die Schneckenfarm. Dort lernt er den Schneckenzüchter Armin Bähler kennen. Valentino stellt Fragen, kostet Schneckenprodukte und recherchiert in alten französischen Kochbüchern.

Allmählich beginnt er zu verstehen, wie zeitintensiv die Verarbeitung des Weichtiers ist. Darmentleerung: drei Tage. Entschleimung: eine Nacht. Dann töten. Weich kochen: stundenlang. Auslösen. Verarbeiten. Alles aufwendiger, als er anfänglich gedacht hatte. Trotzdem bleibt der Querdenker dran. Wenn schon Waadtland, «dann wollte ich den Weinberg ins Zentrum rücken.» Deshalb Weinbergschnecken und konsequent auch Weintraubenblätter, Weinessig, Trauben, Verjus: Der gesamte Weinberg auf dem Teller.

Stichwort Teller. Auch der hat seine eigene Geschichte: Jeden Morgen fährt Valentino mit dem Velo am Keramikatelier von Helga Ritsch vorbei. Manchmal hält er an und studiert die schönen Werke im Schaufenster. Eines Tages im Frühling betritt er das Geschäft und kommt mit der Töpferin ins Gespräch: «Sie erzählte mir, dass Daniel Humm soeben Interesse an der Entwicklung einer Geschirrkollektion gezeigt hatte. Daniel Humm! Ich war also definitiv an der richtigen Adresse», erinnert er sich. Schon war der Valentino-Cairati-Teller mit Weinbergnuancen in Planung. Und natürlich wollte er nicht nur ein Produkt kaufen, er wollte verstehen, fühlen, machen. Die beiden steckten die Köpfe zusammen, bis der Schnecken-Teller genau so war, wie er sich das ausgemalt hatte. Verspielt gesprenkelt, wie es Schneckenhäuser manchmal sind, und rebberg-erdfarben. Cairati-Style eben: einzigartig und immer ein bisschen anders als alle anderen.

MY SONG | Einmal Querbeet! Aktuell: «Mental Help» Meute
MY IDOL | Alle Menschen, die nach Verbesserung streben und etwas aus ihrem Leben machen.
LOVE | Gutes Essen. Squacquerone (italienischer Frischkäse). Kochen. Projekte aufziehen.
HATE | Unordnung in der Küche.
MY DESTINATION | Kolumbien. Ecuador. Bolivien. Peru. Italien. Nordische Länder.
MY OBJECT | Mein schlaues Notizbuch, in dem ich alle wichtigen Dinge für Events und andere Projekte notiere.

TEXT Salome In-Albon | BILD Filipa Peixeiro

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