Nadine Voggenberger
Auf dem Weg zur veganen Dessert-Queen
Baklava neu interpretiert – Nadine Voggenberger nahm die youngster-Jury auf eine Reise mit. «Baklava ist einer der ältesten Süssspeisen-Klassiker in Vorderasien und Südosteuropa», weiss sie. «Ich wollte etwas anderes zeigen, etwas, das nicht aus dem klassisch europäi- schen Repertoire stammt.» Voggenbergers Weg: Nachhaltige Produkte aus der Region und Bio-Anbau sowie die moderne Anrichte. «Ich brachte Safran und Zitrone rein, Joghurt für die Frische. Ich wählte einen Blätteranstelle des Filoteigs. Das ist nicht nur meine moderne Interpretation, sondern spart auch Zeit.» Das Feigensorbet setzte sie mit Flüssigstickstoff an. Klassische Desserts in die Zukunft befördern, das heisst für die Oberösterreicherin, vermehrt auf die natürlichen Geschmacksnoten zu setzen und mit weniger Zucker zu arbeiten. «Ich habe keinen raffinierten Zucker benutzt und stattdessen auf Agavensirup und andere Süssungsmittel zurückgegriffen.» Grosser Teller, die Komponenten im Halbkreis angerichtet, den Zitronensud mit Safran und dazu Safranöl vor dem Gast angegossen. «Es war mein erster Wettbewerb, ich bin zufrieden. Und wenn ich an den Tag zurückdenke, kommt es mir vor, als wären wir alle in der Kategorie Pâtisserie ein Team gewesen. Das Miteinander half gegen die Nervosität.»
Zwar startete Voggenberger ihre Laufbahn in der Konditorei, merkte aber bald: «Ich bin für die Pâtisserie geboren. Hier kann ich meine Kreativität ausleben.» Und plötzlich war sie Chef Pâtissière in Vorarlberg. Erst im Hotel, dann in den Arula Chalets. Die Lust auf Fine Dining kickte. «Mein Chef empfahl mir den Schritt in die Schweiz, so landete ich im Sablier.» Mittlerweile arbeitet Voggenberger als Maître Chocolatier bei Lindt und Sprüngli, das ist Weiterbildung und Arbeit in einem. «Die Gastronomie laugte mich aus, ich werde aber wieder zurückkehren.» Ihre kommunikative Art bringt sie bei Schoggi-Kursen ein, die sie leitet. Im Frühling will sie sich in Österreich zur Konditormeisterin weiterbilden. Und dann? «Zurück ins Fine Dining, am liebsten in einen veganen, nachhaltigen Betrieb.» Vegane Desserts? «Ja, das geht sehr gut. Sogar den Cheesecake, mein Lieblingsdessert, kriege ich sehr gut vegan hin.» Ganz sicher mit dabei sind auch künftig ihre beiden Katzen, die mit ihr in Winterthur leben. Und die Geige, ihr grosses Hobby. «Ich übe regelmässig mit meiner Nachbarin. Sie spielt in der Tonhalle.» Man darf gespannt darauf sein, wo Voggenberger in Zukunft ihre ganze Kreativität ausspielen wird.
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