Moritz Stocker
Sein grösster Fan heisst Heilemann
Ich war überrascht, dass ich am Finaltag so ruhig blieb. Denn eigentlich mag ich es gar nicht, wenn alle auf mich schauen und ich im Mittelpunkt stehe», sagt Moritz Stocker. Obwohl es sein erster Wettbewerb überhaupt war, wirkte der 25-Jährige aus dem Zürcher Widder Restaurant in der Küche wie ein alter Hase, lieferte ein rundum gelungenes Gericht ab. Dessen Hauptdarsteller: Steinbutt und Artischocke. Oder in Moritz Stockers eigenen Worten: The King and the Queen. Verbunden wurden die beiden zentralen Elemente durch eine von der klassischen Escabeche inspirierte Sauce. «Diese Kreation würde ich bei uns im Restaurant sofort servieren», sagt Stefan Heilemann, Stockers Chef im mit 2 Michelin-Sternen und 18 Gault-Millau-Punkten ausgezeichneten Widder Restaurant. Heilemann erinnert sich noch ganz genau an die erste Begegnung mit seinem talentierten Schüler: «Ich spazierte mit meinen Eltern durch die Altstadt von Zürich, als plötzlich Moritz vor mir stand und mich um ein gemeinsames Foto bat. Meine Eltern dachten natürlich, ich hätte das inszeniert.» Ein paar Wochen später kam Stocker zum Essen ins Widder Restaurant – und brachte gleich seine Bewerbungsmappe mit. «Solche Spontanbewerbungen gibt es nicht allzu oft», sagt Heilemann. «Aber ich hatte ein super Gefühl bei Moritz und lag damit vollkommen richtig.»
Am 1. Februar 2022 absolvierte Moritz Stocker seinen ersten Arbeitstag im Widder. Am 1. Februar 2025 übernimmt er erstmals den Saucierposten, was für ihn ein weiterer wichtiger Schritt in seiner Entwicklung ist. «Moritz hat einen enormen Willen und den Drang zur Perfektion. Er schreibt sich jedes Detail auf und würde nie den gleichen Fehler zweimal begehen, ich weiss, dass ich mich voll und ganz auf ihn verlassen kann», lobt Heilemann. Auch in der Freizeit erweitert der frischgebackene marmite-youngster-Sieger stetig seinen kulinarischen Horizont. «Im Januar reise ich nach Wales, um bei Gareth Ward im Restaurant Ynyshir zu essen. Ich bin sehr neugierig auf seine Küche, in der unter anderem das Dry Aging von Fischen eine wichtige Rolle spielt. Das Menü umfasst rund 30 Gänge, der Stil ist sehr modern und reduziert. Das imponiert mir. Ich finde, ein Gericht sollte nicht aus zu vielen Komponenten bestehen», erklärt Stocker. Den marmite youngster kennt er schon seit einigen Jahren – auch durch eine Gewinnerin und einen Gewinner der youngster-Jahrgangs 2022: Mit der Pâtissière Larissa Wehrli arbeitete Moritz Stocker im Hotel Guarda Val in Lenzerheide zusammen, mit Robin Höfer im Lampart’s in Hägendorf. Nun gehört auch er zum erlauchten Kreis der Allerbesten. Und wir stimmen Stefan Heilemann zu, der sagt: «Ich bin sicher, dass Moritz eine grosse Zukunft vor sich hat, wenn er weiter soneugierigundfleissigbleibt.»
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